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1. Geschichte des Mittelalters - S. 231

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 36, 2. Ludwig der Bayer und Friedrich der Schöne. 231 Elisabeth von Aragonien sich in der Ferne die Augen um ihn blind weinte. Sein trotziger Bruder Leopold setzte den Krieg fort und verband sich mit dem König von Frankreich; Ludwig suchte bei den Ghibellinen in Italien Hilfe. Als nun aber der Papst Johann Xxii. Bann und Interdikt gegen ihn schleuderte und die Not im Reiche sich zusehends vergrößerte, suchte Ludwig dem Kriege ein Ende zu machen. Er reichte seinem gefangenen Vetter Friedrich die Hand zur Versöhnung, und dieser entsagte der Kaiserwürde. Ludwig entließ ihn aus der Hast unter der Bedingung, daß er bei seiner Partei für den Frieden wirke, aber in die Gefangenschaft zurückkehre, falls derselbe nicht zustande komme. Friedrich machte ernstlich den Versuch, feine Partei mit Ludwig auszusöhnen, allein weder der Papst, noch Leopold waren zum Frieden zu bewegen. Sie stellten im Gegenteil dem Herzog Friedrich vor, sein Eid sei erzwungen und könne ihn daher nicht binden. Da gab dieser ein denkwürdiges Beispiel deutscher Treue und kehrte in die Gefangenschaft nach München zurück, fodaß Ludwig, gerührt über solchen Edelmut, den Vetter in feine Arme schloß und fortan wie in feiner Jugend in inniger Freundschaft mit ihm lebte. Er war sogar bereit, die Regierung mit ihm zu teilen; dem widersetzten sich jedoch die Reichssürsten. Zum Glücke für Deutschland starb 1326 Herzog Leopold, der schlimmste Gegner Ludwigs; auch Friedrich starb vier Jahre später auf dem Schlosse Gutenstein am Wiener Walde. Nach Leopolds Tode hatte ihn Ludwig zum Reichsverwefer ernannt und 1326 einen Römerzug angetreten; des Bannes, den Papst Johann Xxii. über ihn verhängt hatte, achtete er nicht. Er fand in Italien Unterstützung bei den Ghibellinen und den Franziskanern, die mit dem Papste in Streit geraten waren und die Gebrechen der Kirche in Wort und Schrift schonungslos darlegten. In Rom empfing er aus den Händen des Stadthauptmanns Colonna die Krone, und zwei Kardinäle fügten die Salbung bei. Ludwig ließ den Papst Johann Xxii. in Avignon in Acht und Bann thun und einen Franziskanermönch zum Gegenpapst ernennen. Doch als er zur Befriedigung feiner Söldnerfcharen den italienischen Städten Geldforderungen auflegte, änderte sich die Stimmung; die päpstliche Partei erlangte nach feiner Rückkehr nach Deutschland 1330 wieder die Oberhand in Italien, und der Gegenpapst demütigte sich vor Johann in Avignon. Ludwigs Versuche um Befreiung von dem Banne blieben ohne Erfolg; auch Johanns Xxii. Nachfolger Benedikt Xii. wies alle Verföhnungsverfuche zurück. Da mußten die

2. Geschichte des Mittelalters - S. 256

1888 - Wiesbaden : Kunze
256 Vierte Periode des Mittelalters. Maximilian vermählte sich in seinem 20. Jahre mit Maria, der Tochter des Herzogs Karl des Kühnen von Burgund. Als Ludwig Xi. von Frankreich nach Karls des Kühnen Tod Marias Hand und Erbe für seinen Sohn gewinnen wollte, schickte Maria Eilboten an Maximilian, um ihn von Ludwigs Absichten zu unterrichten, Maximilian brach nach den Niederlanden auf und erschien in glänzendem Aufzuge (16. August) 1477 in Gent. Maria empfing den deutschen Kaiferfohn mit den Worten: „Sei mir willkommen, du edles deutsches Blut, das ich so lange verlangt habe und nun mit Freuden bei mir sehe." Drei Tage später fand die Hochzeit statt. Die glückliche Ehe, welche mit zwei Kindern, Philipp und Margareta, gesegnet war, dauerte aber nur kurze Zeit. In ihrem 25. Jahre stürzte die Fürstin aus der Jagd mit dem Pferde (§. 43,12) und starb (1482) an den Folgen des Sturzes. Kurz nach der Hochzeit ergriff Maximilian die Waffen, um sich den Besitz des burgundifchen Reiches gegen den französischen König zu sichern, und siegte 1479 bei Guinegate. Allein nach Marias Tod erfüllte Ludwig Xi. die Niederländer so mit Mißtrauen gegen ihn, daß die Städte Gent, Brügge und Ipern Maximilian beide Kinder raubten und die vormundfchaftliche Regierung des Landes an sich rissen. Sie schlossen sogar einen Bund mit Ludwig von Frankreich und übergaben diesem die zweijährige Margareta als künftige Braut des Dauphins, mit einem Heiratsgute an burgundifchem Land. Maximilian war in einer um so schlimmeren Lage, als sein Vater gerade von dem ungarischen Könige Matthias Corvinus feiner Erbländer beraubt worden war und die deutschen Fürsten sich seiner nicht annahmen. Da traten die Holländer sür ihn aus. Unter Maximilians Anführung wurde Gent erobert, und die aufrührerischen Städte mußten sich (1485) unterwerfen. Allein noch einmal geriet Maximilian in Not. Die Bürger von Brügge luden den König zur Eröffnung der Ständeverfammlung ein; aber kaum angelangt, wurde Maximilian von einer Schar Ausrührer überfallen und 16 Wochen gefangen gehalten. Sein treuer Hofnarr Kunz von der Rosen wollte ihn zwar aus dieser Haft befreien, indem er sich in einer Mönchskutte ins Gefängnis schlich und dort zu bleiben sich erbot, wenn Maximilian entfliehe; allein dieser nahm das Anerbieten nicht an, sondern harrte aus, bis sein Vater mit einem Reichsheere erschien und 1492 die Freilassung seines Sohnes erzwang. Jetzt wurde Maximilian als rechtmäßiger Regent der Niederlande anerkannt. Maximilian hatte schon seit 1486 an den Regierungsgefchäften

3. Geschichte des Mittelalters - S. 259

1888 - Wiesbaden : Kunze
38, 3. Maximilian I. 259 sodaß die Schweiz von dieser Zeit an von dem Reiche vollständig getrennt blieb. In dem Herzogtum Mailand war nach dem Aussterben der männlichen Linie des Hauses Visconti unter Franz Sforza das Haus Sforza zur Regierung gelangt. Aber König Ludwig Xii. von Frankreich erhob als Nachkomme einer Tochter aus dem Hause Visconti Anspruch auf Mailand und fiel in dasselbe ein. Maximilian, der in zweiter Ehe mit Blanka Maria Sforza vermählt war, rvurde gegen Ludwig Xii. zu Hilfe gerufen, konnte aber von den deutschen Fürsten kein Heer erhalten und mit seinen italienischen Söldnern nichts gegen denselben ausrichten, sondern mußte ihn 1504 mit Mailand belehnen. Auch als die Franzosen später aus dem Lande vertrieben wurden, kam eine Verbindung zwischen der Lombardei und dem deutschen Reiche nicht wieder zustande: Franz I. siegte in der Schlacht bei Marignano 1515 und stellte die Herrschaft der Franzosen über die Lombardei für einige Zeit wieder her. Ebensowenig Erfolg hatte Maximilian in Venedig. Nach Rom kam er nicht, da die Kaiser-krönung überflüssig erschien und der gewaltige Papst Julius Ii. ihn als erwählten römischen Kaiser anerkannt hatte. An seinem Hose umgab sich der Kaiser mit tüchtigen Männern. Er pflegte von ihnen zu sagen: „Sie sind es, die da regieren, nicht aber Unterthan sein sollen, und denen man die meiste Ehre schuldig ist, weil Gott und die Natur sie anderen vorgezogen hat." Er -selbst schrieb und dichtete gern. Franz von Sickingen, Johannes Reuchlin, Erasmus von Rotterdam, Johann von Dalberg, Willibald Pirkheimer, Gayler von Kaisersberg, Konrad Eeltes, Ulrich von Hutten, Melchior Pfinzing, Max Treitzsauerwein und der Maler Albrecht Dürer erfreuten -sich feines Wohlwollens. Pfinzing hat das von Maximilian entworfene Heldengedicht „Teuerdank" bearbeitet, Treitzsauerwein des Kaisers Thaten nach dessen eigenen Worten in seinem „Weißkunig" niedergeschrieben. In seinen Bestrebungen, die habsburgische Macht zu vergrößern, wurde Maximilian vom Glücke begünstigt. Außer der burgundischen reichen Erbschaft erwarb er seiner Familie auch die Anwartschaft auf die Krone von Kastilien und Aragonien. Er bewirkte nämlich die Verbindung seines Sohnes Philipp mit Johanna, der Tochter des Königs Ferdinand von Aragonien und Jsabellas von Kastilien. Zwar starb Philipp schon 1506, allein dessen Sohn Karl, Maximilians Enkel, vereinigte später beide Kronen. Auch Böhmen und Ungarn erwarb Maximilian wieder dem habsburgischen Hause durch die Vermählung Ludwigs von Ungarn mit Maximilians Enkelin Maria und

4. Geschichte des Mittelalters - S. 270

1888 - Wiesbaden : Kunze
270 Vierte Periode des Mittelalters. Frankreich, der mütterlicherseits mit dem Hause Visconti verwandt war, zum Einfall in Mailand. Er besiegte den Herzog Ludwig M o r o, nahm ihn 1500 gefangen und hielt das Land besetzt, ohne daß es Kaiser-Maximilian, der Moros Nichte zur zweiten Gemahlin hatte, hindern konnte. Als die Franzosen später aus Mailand vertrieben wurden, stellte Franz I. nach der siegreichen Schlacht bei Marignano 1515 die französische Herrschaft wieder^ her, bis Karl V. Mailand zurück eroberte. Genua wetteiferte als Handelsstadt mit Venedig und war im Besitze des Handels nach Konstantinopel und den Küsten des schwarzen Meeres. Es besiegte Pisa und eroberte Korsika und Sardinien. Heftige Parteistreitigkeiten schwächten aber seine Macht und brachten es nacheinander unter mailändische und französische Herrschaft. Der Seeheld Andreas Doria gewann ihm zwar die Unabhängigkeit und republikanische Verfassung wieder, und der Versuch des Grafen von Lavagna, Fresko, dem Haufe Doria die Dogenwürde 1547 zu entreißen, mißglückte; aber seit der Begründung des Osmanenreiches hatte es den Höhepunkt seiner Glanzzeit überschritten. Florenz. Nachdem Pisa seine Macht in dem Streite mit Genua eingebüßt hatte, erlangte Florenz unter den Städten Toskanas die größte Bedeutung. Es brachte Pisa und andere Städte in Abhängigkeit von sich und stieg unter der reichen, volksfreundlichen Kauf-mannsfamilie Medici zu hoher Blüte empor. Cosmo von Medici (1428—1464), ein zweiter Perikles, lenkte den Staat ohne Rang und Titel, führte glückliche Kriege und war ein eifriger Förderer von Kunst und Wissenschaft. Sein Enkel Lorenzo der Prächtige (1472—1492) war von gleich hohem und edlem Geiste geleitet und machte Florenz zu einem geistigen Mittelpunkt für Europa. Die Bildhauerkunst, Malerei und Musik blühten auf, den von den Türken vertriebenen byzantinischen Gelehrten gewährte er gastliche Aufnahme. Diese verbreiteten hier die Kenntnis der Sprache und Litteraturschätze Altgriechenlands, sammelten begeisterte Jünger um sich und führten so eine Wiederherstellung der Wissenschaften, die Renaissancezeit, herauf, welche in das Geistesleben des Abendlandes einen vollständigen Umschwung brachte. Seit 1489 war der Dominikaner Savonarola in Florenz reformatorifch thätig. In begeisterten Reden forderte er Reinigung und Vereinfachung des Kirchenwesens, Verbesserung des Lebenswandels und die Herstellung der Volksherrschaft in Florenz. Die Mediceer wurden infolge davon vertrieben, und Savonarola kam gegen seinen Willen an die Spitze der Republik, wo er die Verbesserung der

5. Geschichte des Mittelalters - S. 230

1888 - Wiesbaden : Kunze
230 Vierte Periode des Mittelalters. in die Wahl brachte. Nach einer Zwischendauer von einem Jahre wählte die östreichische Partei den Herzog Friedrich, die luxemburgische mit den Kurstimmen von Mainz, Brandenburg, Sachsen und Böhmen den Herzog Ludwig in ihrem Lager vor Frankfurt, welches die Thore geschlossen hatte, zum König. Darnach gewährten die Bürger von Frankfurt und Aachen Ludwig den Eintritt. Während nun Ludwig in Aachen von dem Erzbischof von Mainz gekrönt wurde, empfing Friedrich in Köln aus der Hand des dortigen Erzbischofs die Salbung, sodaß also Ludwig im rechten Dome, Friedrich von dem rechten Erzbischof die Krönung erhielt. Aus dieser Doppelwahl entstand ein unheilvoller Bürgerkrieg, welcher Deutschland acht Jahre lang grausam verheerte. Der Adel und der Papst standen auf Friedrichs, die Städte und Eidgenossen auf Ludwigs Seite. Nachdem Friedrichs leidenschaftlicher Bruder Leopold 1315 die Schlacht bei Morgarten (§. 35, 2) gegen die Schweizer verloren hatte, drang er darauf, gleichzeitig von Östreich und Schwaben aus in Bayern einzufallen. Dieses geschah-jeder der östreichischen Brüder besaß ein bedeutendes Heer und rückte unter grausamen Verwüstungen ein. Da beging Friedrich den Fehler, seinen Gegner anzugreifen, ohne die Ankunft seines Bruders abzuwarten, und verlor bei Mühldorf (Ampfing) am Inn 1322 die Hauptschlacht dieses Krieges. Ludwig hatte den Sieg dem rechtzeitigen Eingreifen des Burggrafen von Nürnberg, Friedrichs Iv. von Hohenzollern, zu danken, statt dessen eine spätere Sage den alten Feldhauptmann Seyfried Schweppermann*) nennt, und bekam den Herzog Friedrich, dessen Bruder Heinrich und viele Ritter in seine Gewalt. Friedrich wurde nach dem einsamen Schlosse Trausnitz unweit Nabburg an der böhmischen Grenze geführt, bei dessen Anblick er ausrief: „Ja wohl, Trau rtit! Ich müßte nicht da sitzen, hätte ich meinen Kräften nicht zu viel getraut." Hier blieb Friedrich vier Jahre in harter Haft, währenddessen der Kummer vor der Zeit sein Haar bleichte und seine treue Gemahlin *) Abends nach der Schlacht sollte der Sage nach ein Mahl eingenommen werden; es konnten aber nur Eier gegeben werden. Da soll Ludwig die bekannten Worte gebraucht haben: ,,Jedermann ein Ei, dem braven Schweppermann zwei." Diesen Spruch ließ sich der Nürnberger Feldhauptmann auf seinen Grabstein setzen. — Was hier als Nebenumstand der Schlacht bei Mühldorf erzählt wird, gehört wahrscheinlich ins Jahr 1313, wo Schweppermann sich im Dienste Ludwigs gegen Friedrich von Östreich in einem Treffen bei Garnelsdorf auszeichnete.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 252

1888 - Wiesbaden : Kunze
252 Vierte Periode des Mittelalters. während des Konstanzer Konzils dem östreichischen Hause verloren gegangen waren, scheute er sich nicht, wilde, in Frankreich verwüstend umherziehende Kriegerbanden, nach ihrem Führer, dem Grafen Armagnac, die Armagnaks oder „armen Gecken" genannt, in seinen Dienst zu nehmen. Diese zogen unter dem Kronprinzen von Frankreich gegen die Schweizer, wurden aber bei St. Jakob an der Birs 1444 heldenmütig zurückgeworfen, worauf sie in Schwaben und dem Elsaß ihre Raubzüge fortsetzten. Ebenso vergeblich war Friedrichs Bemühen um die Erwerbung von B ö h m e n und U n g a r n, den Erbländernvon Albrechts Ii. Sohn, Ladislaus (Posthumus, dem Nachgeborenen). Als er dieselben an sein Haus zu ziehen suchte, brachen Unruhen in beiden Ländern aus, und nach dem frühen Tode des Knaben (1457) wurden einheimische Fürsten gewählt: die Böhmen erhoben den Georg Podiebrad, die Ungarn den Matthias Corvinus (§. 39, 5) auf den Thron. Im Osten und Westen wurde das Reich durch staatliche Veränderungen von Gefahren umdroht, ohne daß Friedrich die Hand zur Abwehr erhob. Das Ordensland Preußen (Z. 30) wurde von Polen angegriffen, die Ordensritter in der Schlacht bei Tannenberg 1410 besiegt, worauf im Frieden zu Thorn 1466 Westpreußen mit Polen vereinigt, Ostpreußen polnisches Lehen wurde. Im Süd-osten eroberten die Türken unter Mohammed Ii. 1453 Konstantinopel (§. 39, 5), unterwarfen sich das griechische Kaiserreich und drangen tief in Ungarn ein; im Norden kam Schleswig-Holstein als deutsches Lehen 1460 an den König von Dänemark. Karl der Kühne von Burgund. An der Westgrenze schien es, als ob sich das Herzogtum Burgund zu einer bedeutenden Ländermacht erweitern sollte. Dort hatte sich von dem Königreich Burgund, welches 1032 mit dem deutschen Reiche vereinigt worden war (Z. 20,1), das Herzog-tum Burgund (die Bourgogne), sowie die Freigrafschaft Burgund (die Manche-Comte) längst unabhängig gemacht. Beide waren dann unter dem Sohne des Königs Johann von Frankreich, Philipp dem Kühnen (1363—1404) durch Heirat vereinigt worden. Einer der folgenden Herzöge von Burgund, Philipp der Gute (1419 bis 1467) hatte teils durch Kauf, teils durch Erbschaft und Waffengewalt fast sämtliche Provinzen der blühenden Niederlande (Brabant, Luxemburg, Limburg, Holland, Ariesland rc.) erworben. Er hatte feinen Hof zum glänzendsten Fürftenhof in Europa gestaltet, Handel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft gefördert, fodaß das Land mit Italien wetteifern konnte. Sein Sohn Karl der Kühne (1467 bis

7. Geschichte des Mittelalters - S. 253

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 38, 2. Friedrich Iii. 253 1477), ein ehrgeiziger, thatkräftiger, aber unbesonnener Fürst, strebte darnach, sein Erbland, das sich bereits von den Alpen bis zu der Nordsee erstreckte, um die linke Rheinseite zu vermehren, Elsaß und Lothringen dazu zu erobern und Burgund zu einem Königreich zu erheben. Er hatte zu dem Zwecke 1473 eine Zusammenkunft mit Friedrich in. in Trier, wo er dessen Zustimmung zu seinen Plänen zu erlangen suchte, während Friedrich sich bemühte, Karls einzige Tochter Maria (§. 43, 12) für seinen Sohn Maximilian zu gewinnen, um so dem habsburgifchen Haufe Aussichten auf Burgund zu eröffnen. Da aber Friedrich forderte, daß die Vermählung Marias mit Maximilian noch vor Karls Krönung feierlich ausgesprochen werde, kam ein volles Einvernehmen nicht zu stände, und Friedrich reiste wieder ab. Als der Erzbischof Ruprecht von Köln abgefetzt und vertrieben worden war, ergriff Karl sogar gegen den Kaiser dessen Partei und belagerte 1474 die Stadt Neuß, die sich aber so tapfer verteidigte, daß er nach 11 monatlicher Belagerung sich mit dem Kaiser verständigte und Frieden schloß. Jetzt brach Karl auf, um Lothringen zu erobern und die Schweizer dafür zu strafen, daß sie in Süd-Burgund eingefallen waren. Er besiegte den Herzog Renatus von Lothringen, nahm dessen Hauptstadt Nancy ein und überschritt dann mit einem trefflich ausgerüsteten Heer den Jura, um in die Schweiz einzufallen. Er wurde aber bei Granson (3. Mai) 1476 überfallen und erlitt eine Niederlage und wurde daraus bei Murten (22. Juni) gänzlich in die Flucht geschlagen. Da der Herzog Renatus Lothringen unterdessen wieder eingenommen hatte, rückte Karl mit den Trümmern seines Heeres von neuem vor Nancy. Aber sein Lager wurde (5. Januar) 1477 gestürmt, und Karl mußte fliehen. Auf der Flucht wollte er über einen zugefrorenen Graben fetzen, aber die Eisdecke brach, und er wurde erschlagen. Als Ludwig Xi. von Frankreich daraufhin feine Hand nach Karls Ländern ausstreckte und die Bourgogne in Besitz nahm, rettete Karls Tochter Maria wenigstens die übrigen Teile dadurch, daß sie Friedrichs Sohn Maximilian die Hand reichte und damit dem Hause Habsburg einen neuen bedeutenden Gebietszuwachs brachte. Im Innern des deutschen Reiches herrschte währenddessen grenzenlose Verwirrung. Zwischen den Großen und Städten tobten blutige Fehden, und das Faustrecht übte seine ärgsten Greuel; der Landfrieden, den der Kaiser gebot, blieb unbeachtet, der Vorschlag zur Errichtung eines obersten Gerichtshofes für das Reich wurde von ihm verworfen. Ohne daß der Kaiser eingriff, legte sich der Pfalzgraf
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